Lob der Lieder
Programm:
- Robert SCHUMANN: Dichterliebe, op. 48
- Maurice RAVEL: Don Quichotte et Dulcinée
- Bohuslav MARTINŮ: Ausgewählte Bearbeitungen von Volksliedern
- Mikuláš SCHNEIDER-TRNAVSKÝ: Ausgewählte Bearbeitungen von Volksliedern
Zum programm:
Mit dem Kammerkonzert Lob der Lieder wollen die Protagonisten, der führende tschechische Bariton Roman Janál und der außergewöhnliche Pianist Karel Košárek, die Aufmerksamkeit des Publikums auf ein Genre lenken, das auf Konzertbühnen oft übersehen wird: das Kammerlied. Eines der berühmtesten Werke ist zweifellos der Liederzyklus Dichterliebe des deutschen Romantikers Robert Schumann zu den wunderschönen Gedichten von Heinrich Heine. Er wird bei dem Konzert in seiner Gesamtheit zu hören sein, ebenso wie Maurice Ravels Zyklus Don Quichotte et Dulcinée. Die zweite Hälfte des Konzerts ist den Volksliedern gewidmet, aber nicht irgendwelchen Volksliedern. Die Zuhörer werden sie in meisterhaften Bearbeitungen für Gesang und Klavier aus der Feder von Bohuslav Martinů und Mikuláš Schneider-Trnavský hören.
Das Konzert findet im Rahmen des Jahres der tschechischen Musik statt.
Interpreten:
Roman Janál – Bariton
Nach seinem Abschluss am Pilsener Konservatorium im Fach Violine wurde er 1985 in die Gesangsabteilung der Musikakademie in Sofia in der Klasse von Professor Chavdar Khadzhiev aufgenommen, wo er seinen Master-Abschluss machte. Bereits während seines Studiums bot ihm der damalige künstlerische Leiter ein Gastspiel an der Staatsoper Sofia an (er debütierte als Prinz Tarquinius in Brittens Die Schande der Lucretia, gefolgt von den Titelrollen in Don Giovanni und Eugen Onegin). Erwähnenswert sind auch seine Auftritte bei internationalen Festspielen.
Nach seinem Studienabschluss nahm er sein erstes Engagement in Banská Bystrica an, von wo aus er nach sechs Monaten an die Kammeroper (später Opera Mozart) in Prag wechselte. Im Jahre 1994 gastierte er an der Pilsner Oper (Pique Dame – Tomsky, Faust und Margarete – Valentin, Don Giovanni – Don Giovanni, Fidelio – Don Pizarro, Enrico Asthon – Lucia di Lammermoor). Nach seinem erfolgreichen Debüt an der Staatsoper Prag als Guglielmo in Così fan tutte wurde er 1995 als Solist engagiert. Es folgte ein weiteres erfolgreiches Debüt, diesmal am Nationaltheater, wo er sich mit der Rolle des Figaro in Il barbiere di Siviglia eine Solistenposition sicherte.
Seit 1997 ist das Nationaltheater seine Heimatbühne, und bis heute hat er Dutzende von Rollen des nationalen und internationalen Repertoires gesungen. Um nur einige zu nennen: Don Giovanni – Don Giovanni, Eugen Onegin – Eugen Onegin, Gérmont – La Traviata, Escamillo – Carmen, Graf Almaviva – Die Hochzeit des Figaro, Bohus-Jacobin, Michonet – Adriana Lecouvreur, Orfeo – Orfeo ed Euridice, Kalina – Das Geheimnis, Sharpless – Madame Butterfly, Gérard – Andrea Chénier, Don Hrabal. Mit dem Nationaltheater und der Staatsoper Prag unternahm er zahlreiche Auslandstourneen (Japan, Hongkong, Korea, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Australien, Kanarische Inseln). Auf der Tournee des Nationaltheaters nach Spanien (Madrid – Teatro Real) trat er in Janáčeks Oper „Das Schicksal“ (die Rolle der Verva) in der Inszenierung von Robert Wilson und in Ravenna (Italien) als Don Giovanni auf.
Mit der Janáček-Oper Brünn arbeitete er erstmals 2004 bei einer Produktion von Smetanas Brandenburg in Böhmen zusammen. Es folgten Carmen, Ein Sommernachtstraum, Das schlaue Füchslein, Das Schicksal, Aschenbrödel, Die Ausflüge des Herrn. Neben der Brünner Opernbühne war er auch an anderen Bühnen außerhalb Prags zu Gast (Pilsen, Liberec, Ostrava, Opava). Seit 2001 ist er regelmäßiger Gast auf der Originalbühne des Ypsilon-Theaters, wo er mehrere Theaterrollen gesungen hat.
Die Domäne des Sängers ist nicht nur die Opernwelt, sondern auch die Kammermusik. In den Jahren 1993 und 1994 besuchte er Aufführungskurse bei dem weltberühmten Sänger Petr Schreier in Piešt’any. Besonders die Lieder deutscher romantischer Komponisten wie F. Schubert, R. Schumann, J. Brahms, H. Wolf und die „Biblischen Lieder“ von Antonín Dvořák wurden zu seiner Herzensangelegenheit.
Roman Janál tritt erfolgreich bei nationalen und internationalen Festivals auf, darunter Prager Frühling, Prager Herbst, Smetana Litomyšl, Internationales Musikfestival in Český Krumlov, Janáček-Mai-Festival, Znojmo-Musikfestival, St.-Wenzel-Musikfestival, Pontes-Festival, Tschechisch-Sächsisches Festival, Bratislava-Musikfestival, Tage von B. Martinů in London mit Jiří Bělohlávek und dem BBC Orchestra, Europalia Brüssel, Festival B. Martinů in Amsterdam und Utrecht unter der Leitung von Ch. Hogwood, Concertus Moraviae (IMF), Jahr der tschechischen Musik – „Czech Dreams“ (Spanien und Tschechien). Er konzertiert regelmäßig mit in- und ausländischen Ensembles – FOK, Tschechische Philharmonie, SOČR, PKF usw. Unter der Leitung von Jiří Bělohlávek trat er mit der PKF in Japan, Frankreich, Spanien, der Schweiz und Österreich auf. Außerdem arbeitete er mit Ensembles wie den Virtuosi di Praga, dem Orchestr Berg, dem Prager Kammerorchester, dem Prager Kammerchor, dem Tschechischen Philharmonischen Chor Brünn, dem Prager Philharmonischen Chor, dem Gemischten Chor Kühn und dem Kinderchor Kühn zusammen.
Er ist auch ein bedeutender Interpret des Barockrepertoires, bei dem er mit den besten einheimischen Ensembles zusammengearbeitet hat, wie z. B.: Collegium 1704, Musica Florea, Collegium Marianum und Barocco sempre giovane.
Seine weitere Entwicklung im Opernrepertoire entwickelte sich durch die Zusammenarbeit mit den weltweit führenden Operndirigenten wie Caspar Richter, John Fiore, Hilllary Griffiths, Jan Latham Koenig und Christopher Hogwood.
Seit 1984 arbeitet dieser herausragende Künstler regelmäßig mit dem Tschechischen Rundfunk zusammen, wo er zahlreiche Compact Discs mit Opernarien und Liederzyklen nicht nur des klassischen Weltrepertoires, sondern auch zeitgenössischer tschechischer Komponisten (J. Teml, J. Krček, O. Kukal, Z. Lukáš, P. Eben, K. Pexidr, J. Klusák, Z. Šesták, L. Hurník, J. Pavlica, L. Sluka, J. Hanuš, Z. Zahradník, J. Filas).
Außerdem hat er CDs bei der Deutschen Grammophon, Naxos, Orfeo, Multisonic, Radioservis, Supraphon und Arcodiva veröffentlicht. „Opera Arias“ (SOČR, Dir. Ondřej Kukal/Radioservis), ‚Gypsy Melodies‘ (Klavier – Karel Košárek /Supraphon), ‚Winterreise‘ (Klavier – Norbert Heller /Radioservis), “Mr. Brouček’s Excursions„ mit Jiří Bělohlávek (Deutsche Grammophone) und weitere Supraphon-CDs mit Werken von Bohuslav Martinů (“Tears of the Knife„, ‚Voice of the Forest‘) und einer Opernvertonung von Antonín Dvořák (“Hard Sticks“) haben beim Musikpublikum und in der Presse wohlverdiente Beachtung gefunden.
Im Rahmen seiner Zusammenarbeit mit dem Tschechischen Fernsehen (seit 1997) hat Roman Janál die Opern „Odysseus‘ Rückkehr in die Heimat“ und „Europäischer Tourismus“ von Josef Berg verfilmt. Auch bei den Verfilmungen von Bohuslav Martinůs „Tears of the Knife“ und „The Voice of the Forest“ arbeitete er mit dieser Institution zusammen.
Im November 1995 wurde er der absolute Gewinner des Internationalen Antonín-Dvořák-Gesangswettbewerbs in Karlovy Vary (Karlsbad). Später wurde er als Jurymitglied zu diesem Wettbewerb eingeladen und wurde auch Ehrenmitglied des Internationalen Gesangszentrums des genannten Wettbewerbs. Seit vielen Jahren ist er Vorsitzender der Jury des Dusek-Gesangswettbewerbs. Er war auch erfolgreicher Dozent bei einer Reihe von Seminaren für Leistungsgesang in der Tschechischen Republik und setzte nach zehnjähriger Lehrtätigkeit am Prager Konservatorium seine Lehrtätigkeit an der Akademie der darstellenden Künste in Prag und am Internationalen Konservatorium in Prag fort.
Roman Janál wurde 1999 mit dem renommierten Thalia-Preis für die Rolle des Pollux in der Inszenierung von Rameaus Oper „Castor und Pollux“ am Nationaltheater ausgezeichnet. 2019 erhielt er einen außerordentlichen Thalia-Preis in einer weiteren Nominierung für seine Darstellung der Titelrolle in Miloš Štědrons Oper „Don Hrabal“.
Karel Košárek – Klavier
Karel Košárek ist Absolvent des Konservatoriums in Kroměříž und der Akademie der musischen Künste in Prag. Er schloss sein Studium in den USA (SMU Dallas) ab, wo er ein Artist Certificate und einen Master in Music erwarb. Karel Košárek ist Preisträger zahlreicher internationaler Wettbewerbe und Preisträger des Walter Naumburg Wettbewerbs in New York (1997).
Recitals in den letzten Spielzeiten in New York, Dallas, Palm Beach, Calgary, Tel Aviv, St. Petersburg und Bangkok sowie Konzertauftritte in Europa und Japan dokumentieren seine internationale künstlerische Tätigkeit. Darüber hinaus trat er bei internationalen Musikfestivals auf und arbeitete mit führenden Orchestern wie der Tschechischen Philharmonie, der Prager Philharmonie, dem FOK Symphony Orchestra, dem Nagoya Philharmonic Orchestra, dem St. Petersburg Chamber Orchestra, der Sinfonietta Cracovia und dem Klaipeda Chamber Orchestra zusammen.
Košáreks Aufnahmen wurden von Supraphon, Hyperion, Etcetera, Naxos, Navona records und Radioservis veröffentlicht. Seine erste Soloaufnahme enthielt Kompositionen von B. Smetana, B. Martinů, S. Barber und G. Gershwin. Im Jahr 2005 nahm er zusammen mit dem renommierten tschechischen Bariton Roman Janál die CD Gypsy Melodies – a song recital für Supraphon auf. In Zusammenarbeit mit dem Geiger Bohuslav Matoušek und der Tschechischen Philharmonie unter der Leitung von Christopher Hogwood nahm er eine CD mit konzertanten Kompositionen von Bohuslav Martinů auf (erschienen bei Hyperion). Zu seinen jüngsten Einspielungen gehören ein Solo-Recital mit Klavierwerken von B. Martinů für Supraphon (die CD enthält mehrere Uraufführungen) und Konzerte für Klavier und Orchester von F.X.Dušek mit dem Prager Kammerorchester (Etcetera records). Im August 2017 erschien bei Supraphon eine CD mit Kammermusik für Klavier und Streicher von Petr Eben, die Košárek mit dem B.Martinů Quartett aufgenommen hat.
Er hat auch mit der Sängerin und Schauspielerin Sonia Červena zusammengearbeitet, mit der er beim Janáček-Mai-Festival, der Philharmonie Hradec Králové und dem Zlátá Praha Festival aufgetreten ist. Konzertauftritte in dieser Saison führen K.Košárek nach Osaka, Japan (Tschaikowsky-Konzert in b-Moll), zum B.Martinů Festival, zur Philharmonie Hradec Králové (Bach-Konzert in d-Moll), zur B.Martinů Philharmonie Zlín (Mozart-Konzert in C-Dur) oder zum Festival in Riggisberg, Schweiz (Schostakowitsch-Konzert Nr.1).